Ich hab mich mal in Märchen versucht und das ist das vorläufige Resultat:
Hinterlasst mir doch euer Feedback^^
Das steinerne Herz
In einer Zeit, in der Wünsche noch in Erfüllung gingen
und der Glaube über den Verstand triumphierte. Wo Magie sich in jedem Wesen zeigte
und jedes Leben wertvoll war. Zu dieser Zeit in einem Land hinter dem Horizont,
lebte ein junges Mädchen.
Jenes Mädchen war
nicht wie die anderen. Alles lebte in Frieden und Einklang, sie jedoch dachte nur
an ihr eigen Wohl. Die Gefühle der anderen waren ihr einerlei. Mit ihrer
herrschsüchtigen Art machte sie allen Dorfbewohnern das Leben schwer. Ein Herz,
ohne jegliche Barmherzigkeit, nur mit der Bestrebung nach Macht.
Eines Tages zog ein
alter Zauberer durch das Dorf. Als ihm das junge Mädchen über den Weg lief,
erbittete er um etwas Warmes zu essen und einem Schlafplatz für die bald hereinbrechende
Nacht. Doch das junge Mädchen meinte aufsässig: „Was falle ihm ein! Jeder müsse
sich hart für sein Essen und das Dach über dem Kopfe bemühen! Sei er denn nur
auf sich selbst bedacht?“. Der alte Zauberer war bestürzt über ihre Erbarmungslosigkeit
und wollte ihr eine Lehre erteilen. So verwünschte er sie in jener Nacht. Er legte
den Fluch des Schweigens auf sie. Daraufhin machte er sich auf den Weg in das
nächste Dorf. Am Morgen wachte das Mädchen in aller Früh auf. Sogleich merkte sie,
welch schrecklicher Fluch auf sie gelegt wurde. Kein Wort konnte mehr über ihre
Lippen gelangen.
Auf dem Tische vor
der Feuerstelle befand sich eine eine Landkarte, mit den folgenden Worten: „Mögest
du Einsicht gewinnen auf der Suche nach Heilung.“. Das auf der Karte markierte
Ziel befand sich im Feenwald. Sie war entsetzt und verdrießlich, doch wusste,
dass sie keine andere Wahl hatte, als sich auf diese Reise zu begeben. So
packte sie alles was ihr nützlich erschien zusammen und machte sich auf den
Weg. Er führte vorbei an prächtigen Feldern, entlang eines meerblauen Flusses.
Sie durchquerte Täler und alte Dörfer.
Nach einem halben Tagesmarsch
stand sie vor einem tiefen, düsteren Wald. Er schien undurchdringlich. Mit dem
Gedanken an das Heilmittel, trat sie hinein. Sie beeilte sich wieder ans
Tageslicht zu kommen. Doch hinter ihr ertönte ein zischen. „So Jung „zzzz“ So
zart „zzzz“, Komm zu mir „zzzzz“, Komm her zu mir“. Kurzerhand drehte sich das
Mädchen um. Sie starrte in die zwei grossen, rot glühenden Augen einer
gewaltigen Schlange, die fast die Bäume überragte. Angst kroch in ihr empor.
Sie wollte weg rennen, sie wollte schreien, aber sie war wie gelähmt. Die
riesige Schlange schlich näher zu ihr. „Armes Mädchen „zzzz“ , was hat man dir denn
nur angetan“. Die roten Augen fixierten das Mädchen. Etwas in ihr wollte sie
weg zerren, raus aus dem Wald, weg von der Riesenschlange. Doch die wie Feuer
glühenden Augen hatten sie in ihren Bann gezogen. Betört lauschte sie der
zischenden Stimme. „Ich weiss was du brauchst „zzzz“, ich weiss was du willst.
Ich kann es dir geben „zzzz“ und noch so viel mehr!“. Unfähig sich zu rühren
hatte die Schlange sie mittlerweile umkreist. Sie spürte die feste, glatte
Schlangenhaut an ihren Beinen. Leise, mit einer Stimme, die ihre Haare zu Berge
stehen liessen, zischte sie: „Ja liebes, ich kann dir deine Stimme wieder
geben. Aber nicht nur dassss, sondern alles, was auch immer dein Herz begehrt.
Ist es unendlicher Reichtum? Aussergewöhnliche Schönheit? Neiiin „zzzz“ es ist
was ganz anderes. Macht, Kontrolle ist das wonach es ist dich verzerrt! Ich
kann dich zur Königin machen „zzzz“, zur Regentin über das ganze Land“. Das
Mädchen konnte ihren Blick nicht von der Schlange abwenden. Die Versuchung war
zu grosss.Als könnte sie ihre Gedanken lesen zischte die Schlange
weiter: „Du musst mir dafür nur „zzzzz“ das Fläschchen mit dem Heilmittel aus
dem Feenwald bringen. Bring mir es mir, ich gebe dir deine Stimme wieder und
erfülle dir deinen sehnlichsten Wunsch“. Ein hypnotisiertes Nicken des Mädchens
als Bestätigung für den Handel genügte.
So schnell wie die
Riesenschlange auftauchte, war sie auch schon wieder fort. Verwirrt, doch im Klaren
darüber, dass sie gerade einen Pakt mit etwas, dass nicht dem Guten entsprungen
war geschlossen hatte, ging sie ihres Weges weiter. Kurz darauf hatte sie das
Ende des Waldes erreicht.
Die Sonne hatte sich mittlerweile verabschiedet,
erschöpft und hungrig setzte sich das Mädchen unter eine mächtige Eiche.
Mühselig kramte sie in ihrem Beutel nach etwas essbarem und holte ein altes Stück
Brot heraus. Da kam ein altes Frauchen vorbei und bat um etwas zu essen. Sie
wollte schon ablehnen, da sie selbst nicht genug hatte. Doch als sie bemerkte wie
sehr die alte Frau hungerte veränderte sich etwas in ihrem Herzen. Sie empfand auf
einmal Mitleid. Stumm teilte sie ihr Brötchen und gab die eine Hälfte dem alten
Frauchen, dieses bedankte sich und meinte: „Ich danke dir mein Kind, du bist in
der Tat wohl erzogen. Ich besitze nicht viel, aber das was ich habe gebe ich
dir. Achte gut darauf und wähle den richtigen Weg.“ Das alte Frauchen drückte
dem Mädchen einen kleinen, grauen Stein in die Hand und zog ihres Weges weiter.
Das Mädchen wusste nicht was sie mit einem gewöhnlich aussehenden Stein
anfangen sollte, doch liess ihn in die Tasche ihres Gewandes gleiten. Entkräftet
bereite sie ihre Decke aus.
„Der Schlange das
Fläschchen bringen und ich werde meine mächtige Stimme über alle erheben“, mit
diesem Gedanken fiel sie in einen traumlosen Schlaf. Sie erwachte im
Morgengrauen. Eilends packte sie alles zusammen und machte sich auf den Weg. Als
die Sonne eins mit dem Horizont wurde, erreichte sie den Feenwald. Sie wollte eintreten,
allerdings hielt sie eine feine Stimme davon ab. Eine winzige Waldfee im grünen
Gewande schwebte neben ihr und sprach: „Tapferes junges Mädchen, du hast eine
lange Reise auf dich genommen, um hierher zu gelangen. Doch um dir Einlass in
das Reich der Feen zu gewähren, wirst du nicht umhinkommen dieses Rätsel zu
lösen:
Verloren und allein,
Der Stimme beraubt,
Ein Herz aus Stein,
Jemand hat an dich geglaubt,
Du hast es in dir,
Es wird dein Schlüssel sein,
Du hast es bei dir,
Zeig
es und tret herein.
Das Mädchen zerbrach
sich den Kopf, doch kam nicht auf des Rätsels Lösung. Sie musste in den
Feenwald und das Fläschchen finden! Niedergeschlagen setzte sie sich auf einen
Stein. „Stein“, da kam es ihr in den Sinn. Der Stein, den ihr das alte Frauchen
überlassen hatte. Sie holte ihn heraus und zeigte der Fee den gewöhnlichen
Stein. Die Fee lächelte ihr zu: „Manchmal ist es schwerer die richtige
Entscheidung zu treffen, der Stein wird dir dabei helfen“, und deutete auf
einen Pfad, der in den Wald führte. Das Mädchen nickte zögernd und trat hinein.
Überall ertönte
frohes Gesinge und Gelächter. Jeder Baum erzählte eine Geschichte und jedes
Blütenblatt strahlte in einer anderen Farbe. Nichts Böses hatte diesen
wunderbaren Ort je betreten. Für einen kurzen Moment fühlte sich das Mädchen
schuldig und fehl am Platze.
Sie hörte in der Nähe
ein Bächlein plätschern und da sie sehr Durst hatte, folgte sie dem Klange. Als
sie sich über das Bächlein beugte, sah sie im klaren Wasser wie etwas in der
Sonne funkelte. Sie holte es heraus und hielt eine kleine kristallene Flasche in
der Hand, mit einer goldenen Inschrift: „Heilung“. Sie wollte es einstecken und
schnellst möglichst damit zurück zur Schlange.
Da ertönte ein leises
Schluchzen hinter ihr. Sie sah ein Vater, der weinend ein kleines Mädchen in
den Armen hielt. Es sah blass und krank aus. Der Vater wimmerte: „Mein armes
Mädchen ist todkrank, an diesem vollkommenen Orte Heilung zu erlangen ist
unsere letzte Hoffnung“. Das junge Mädchen sah auf die kleine Flasche in ihrer rechten.
Sie hörte die Stimme der Schlange in ihrem Kopf: „Bring mir das Fläschchen und ich
erfülle dir deinen sehnlichsten Wunsch. Macht, macht über jedes Wesen, jeder
Stein.“ Sie sah das kranke Mädchen an. Hin und hergerissen zwischen Gut und
Böse. Da bemerkte sie wie der Stein, den sie immer noch in der Hand hielt hell zu
leuchten begann und sie wusste welche die richtige Entscheidung war.
„Meine Stimme, für
das Leben des kleinen Mädchens“, mit diesem Gedanken hielt sie dem trauenden
Vater zitternd die kristallene Flasche hin. Erstaunt sah er das Mädchen an,
doch er ergriff sie und hielt sie an der Tochter Mundes. Behutsam flösste er
ihr den kostbaren Inhalt ein. Langsam kam das Leben in das Gesicht des kleinen
Mädchens zurück und sie schlug die Augen auf. Mit Freudentränen in den Augen
küsste der Vater die Stirn seiner Tochter und sagte: „Mädchen, du hast ein
reines Herz, dein Mitgefühl hat das Leben meiner Tochter gerettet und somit
auch meines! Ich hoffe du findest, wofür du deine Reise auf dich genommen
hast“. Traurig lächelte unser Mädchen den Vater an.
Da erklang die Stimme
des alten Zauberers in ihrem Ohr: „Du hast Einsicht gewonnen auf deiner Suche
nach Heilung und der Versuchung widerstanden. Mögest du die Gabe des Mitgefühls
nie wieder verlieren und steht’s nur weise Worte deine Lippen verlassen“. Und
so wurde der Fluch durch ihre selbstlosen Taten gebrochen.
Zusammen mit dem
Vater und seiner Tochter traten sie die Rückreise an. Den düsteren Wald
umliefen sie dabei im grosszügigen Abstand, nicht im Wissen, dass die
Riesenschlange durch die edelmütige Tat des Mädchens, dem Erdboden gleich wurde.
Im Dorfe angekommen, bat sie bei jedem Bewohner für ihr
achtloses Verhalten um Vergebung. Die Menschen sahen, dass sich ihr Herz
verändert hatte und so schenkten sie ihr diese. Von da an standen ihre Türen
steht’s offen, für jeden der etwas warmes zu essen und einen Platz zum schlafen
benötigte.
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